Sonntag, 9. September 2012

Mit der Fähre nach Eckwarderhörne (August 2012)


Wir bauen ein Haus.Und da wir ein Haus bauen, können wir dieses Jahr nicht soviel wegfahren, wie wir es gerne hätten.
Da tägliche Haus-im-Bau-Besuche zwar über vieles hinwegtrösten, aber eben nicht komplett das Fernweh abstellellen können, haben wir überlegt...und überlegt...und nochmal überlegt - und dann hatten wir die Idee - wozu "leben wir da, wo andere Urlaub machen"? Touristen können hier ihren Urlaub verbringen, also können wir hier auch ein wenig Urlaubsfeeling aufkommen lassen.
Wir kombinierten also unseren Radfahr - und Urlaubsdrang und überlegten uns am 19.08.2012 mit der Fähre von Wilhelmshaven nach Eckwarderhörne überzusetzen und von dort aus wieder zurückzuradeln. Warum schreiben wir das Datum? Eigentlich wäre es ja völlig egal, aber vielleicht erinnert sich der eine und der andere an den heißesten Tag des Jahres - den 19.08.. Aber auch das hielt uns nicht davon ab, uns sonntagmorgens um zwanzig nach acht auf die Räder zu schwingen und loszuradeln.


Nach knapp 7 km kamen wir am Anleger am Südstrand in Wilhelmshaven an und lösten unsere Tickets am Schalter der Reederei Warrings.
Pro Person kostet das Ticket für die einfache Fahrt 7,- €, das Fahrrad noch einmal 5,- €.

Wir nahmen auf der sehr gut gefüllten Fähre Platz und warteten darauf, dass die schöne (etwas kühlere Luft bringende) Überfahrt beginnen konnte.
Die Fähre fährt nur drei Monate im Jahr (Juni-August) täglich, im Mai jeweils samstags und sonntags und im September freitags, samstags und sonntags ab Wilhelmshaven um 9:00 Uhr (Ankunft Eckwarderhörne 9:40 Uhr) und um 17:00 Uhr (Ankunft Eckwarderhörne 17:40 Uhr).




Die Fahrt ging los und wir hatten mal einen ganz anderen Blick auf unsere Heimatstadt - vom Wasser aus eher selten betrachtet.



 Südstrandpromenade

Auch an unserem Marinestützpunkt (4. Einfahrt) kamen wir vorbei und konnten vom Wasser aus einen Blick auf die Fregatten werfen, die zurzeit nicht unterwegs sind.

Im Hintergrund sind übrigens die riesigen Containerbrücken zu sehen, die am bald eröffnenden Jade-Weser-Port liegen. Die 4. Einfahrt im Süden der Stadt, der Jade-Weser-Port am völlig entgegengesetzen Ende im Norden - man kann also erahnen, dass die Dinger wirklich groß sind!

Backbord hatten wir nun genug gesehen, gucken wir doch mal auf der anderen Seite über die Reling.
Auch schön!



Haben wir auch gesehen, nun noch ein Blick über die verschiedenen Decks....


....und schon kam Eckwarderhörne in Sicht.


Nachdem alle Fahrräder ihren Besitzern zugeteilt waren und auch die Fußgänger die Fähre verlassen hatten, guckten wir dieser noch kurz bei der Abfahrt zu...


...und starteten dann langsam unsere Tour.

Die grobe Zielführung lautet: Richtung Schweiburg, Diekmannshausen, Vareler Schleuse, Dangast, Wilhelmshaven. Wir wollten versuchen, die meiste Zeit den schönen Blick auf das Wasser (Jadebusen) zu genießen - leider war das ein Trugschluss und man fährt eigentlich die meiste Zeit der Strecke "hinter dem Deich". Zum Glück war es nicht wirklich windig, so dass solche...


und solche...


Streckenführungen nicht gänzlich demotivierend bei ca. 34 Grad (zumindest gefühlten) im Schatten waren :-)
Auch die Schafe waren an sich an diesem Tag einig - es gibt nur zwei gute Plätze. Entweder:


direkt am Wassertrog oder man hatte Glück und war das einzige Schaf im Umkreis von 50 km, das einen schattigen Platz gefunden hatte:


Nach einiger Zeit hörte dann allerdings wegen einer Deichsanierung der Weg hinter diesem auf und wir mussten auf die Bäderstraße wechseln. Die ist zwar vom Namen her ziemlich klasse, leider nicht ganz so schön zum Fahren, da es eine Tempo 100 Straße ist, wo zwar ein Radweg existiert - dafür aber nicht so schön die Ruhe der Felder, Deichschafe und des Wassers.

Der Vorteil dieser Strecke war allerdings, dass viele Bäume dort Schatten spendeten, denn mittlerweile war es doch schon recht anstrengend geworden und die Getränkevorräte waren schon vollständig leer. So kommt hier der wichtigste und beste Laden der gesamten Strecke zu ungeahnten Ehren:


 Der Jade Kiosk in Diekmannshausen konnte sich über reichlich Umsatz freuen :-)

Einige Liter später konnte es weitergehen und wir kamen nach weiteren schönen Eindrücken...

 

...in Dangast an. Hier war die Hölle los. Sowas haben wir noch nie so gesehen, auch wenn wir öfter mal da sind, um bei einem Milchshake den kleinen Kurort zu bewundern :-)

 
Die Bilder geben nicht ganz wieder, WIE voll es war.

Mittlerweile waren wir völlig in der Mittagshitze angekommen und wollten uns nicht länger als nötig hier aufhalten (den Milchshake ließen wir ausfallen), um zu Hause endlich unter die kalte Dusche zu kommen.

Noch ein Blick auf den Hafen von Dangast:

Und wir radelten die letzten 16 km mehr oder weniger zügig weiter. Nach ca. 60 km,


5 Litern Getränk und gefühlten 5000 verbrannten Kalorien erreichten wir nach ca. 4 Stunden unseren Ausgangspunkt. Es war ein schöner Tag, auch wenn es zwei kleine Kritikpunkte gab - die Streckenführung hätten wir uns schöner vorgestellt und die Hitze...aber das waren selbstgemachte Leiden :-)
Und so haben wir noch ein letztes Bild von einer kleinen Herde Schafe, die wir kurz vor dem Erreichen unseres Zieles noch sahen - sie gaben sich mit uns solidarisch und sahen ähnlich abgekämpft aus wie wir.


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